Eisen- und Stahlproduzenten

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Die Branche der Eisen- und Stahlproduktion besteht aus Stahlproduzenten mit Eisen- und Stahlwerken sowie Unternehmen mit Eisen- und Stahlgießereien. Das Segment der Stahlproduzenten besteht aus Unternehmen, die in eigenen Werken Eisen- und Stahlprodukte herstellen. Zu diesen Produkten zählen Walzbleche, Weißblech, Rohre und Produkte aus Edelstahl, Titan und hochlegiertem Stahl. Eisen- und Stahlgießereien, die verschiedene Produkte gießen, beziehen Eisen und Stahl für gewöhnlich von anderen Unternehmen. Zu dieser Industrie zählen auch Metall-Service-Center und andere Metallwarengroßhändler, die eisenhaltige Produkte vertreiben, importieren oder exportieren. Die Stahlherstellung erfolgt über zwei primäre Methoden: im Blasstahlkonverter wird Eisenerz als Ausgangsmaterial verwendet, im Elektrolichtbogenofen hingegen wird Altmetall verarbeitet. Viele Unternehmen in dieser Branche sind weltweit tätig. Hinweis: Abgesehen von einigen Ausnahmen fördern die Unternehmen das Erz für ihre Stahl- und Eisenprodukte nicht selbst. Für die Branche Metallurgie und Bergbau stehen eigene SASB-Standards (EM-MM) zur Verfügung.

Relevante Themen (7 von 26)

Warum sind einige Themen ausgegraut? Die SASB-Standards unterscheiden sich je nach Branche und hängen von den verschiedenen Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen innerhalb einer Branche ab. Die ausgegrauten Themen wurden während der Ausarbeitung der Standards nicht als Themen identifiziert, die aller Voraussicht nach den Unternehmenswert beeinflussen. Daher wurden sie beim Standard nicht berücksichtigt. Im Laufe der Zeit erhält das SASB Standards Board Marktfeedback, woraufhin der Standard um Themen ergänzt wird oder Themen gestrichen werden. Jedes Unternehmen entscheidet selbst darüber, ob ein Nachhaltigkeitsthema seine Fähigkeit beeinflusst, zum Unternehmenswert beizutragen. Der Standard ist für das typische Unternehmen in einer Branche konzipiert. Es ist jedoch denkbar, dass einzelne Unternehmen je nach ihrem individuellen Geschäftsmodell Angaben zu anderen Nachhaltigkeitsthemen machen.

Offenlegungsthemen

Welcher Zusammenhang besteht zwischen der allgemeinen Themenkategorie und Offenlegungsthemen? Die allgemeine Themenkategorie ist eine branchenunabhängige Version der Offenlegungsthemen, die in jedem SASB-Standard enthalten sind. Offenlegungsthemen entsprechen den branchenspezifischen Auswirkungen der allgemeinen Themenkategorie. Die branchenspezifischen Offenlegungsthemen bewirken, dass jeder SASB-Standard genau auf die Branche zugeschnitten ist. Die allgemeinen Themenkategorien sorgen für branchenübergreifende Vergleichbarkeit. Beispielsweise ist „Gesundheit und Ernährung“ ein Offenlegungsthema für die Branche „Alkoholfreie Getränke“, das einem branchenspezifischen Messwert für das allgemeine Thema des Kundenwohlergehens entspricht. Das Thema des Kundenwohlergehens hingegen ist in der Branche „Biotechnologie und Pharmazeutika“ in Form des Offenlegungsthemas „Manipulierte Arzneimittel“ vertreten.
Allgemeine Themenkategorie
(branchenunabhängig)

Offenlegungsthemen (branchenspezifisch) für: Eisen- und Stahlproduzenten

Treibhausgasemissionen
  • Treibhausgasemissionen

    Bei der Eisen- und Stahlproduktion werden während des Herstellungsverfahrens und durch die Verbrennung von Brennstoffen vor Ort wesentliche Mengen direkter Treibhausgasemissionen erzeugt, insbesondere Kohlendioxid und Methan. Technologische Verbesserungen konnten die Treibhausgasemissionen pro Tonne produzierten Stahls zwar reduzieren, aber die Stahlproduktion ist im Vergleich zu anderen Branchen weiterhin sehr CO2-intensiv. Behördliche Aktionen zur Senkung der Treibhausgasemissionen als Reaktion auf die Risiken, die mit dem Klimawandel einhergehen, können für Eisen- und Stahlproduzenten zusätzliche Risiken und Kosten für die Einhaltung der gesetzlichen Auflagen zur Eindämmung des Klimawandels bedeuten. Durch die kosteneffektive Senkung von Treibhausgasemissionen können jedoch auch Betriebseffizienzen erreicht werden. Diese Effizienzen können potenzielle finanzielle Auswirkungen mindern, die auf die Erhöhung von Brennstoffkosten zur behördlich geförderten Einschränkung – oder Bepreisung – von Treibhausgasemissionen zurückgehen.
Luftqualität
  • Luftemissionen

    Bei der Eisen- und Stahlproduktion werden typischerweise behördlich geregelte Luftschadstoffe, flüchtige organische Verbindung (VOC) und gefährliche Luftschadstoffe erzeugt, die sich örtlich begrenzt massiv auf die öffentliche Gesundheit auswirken können. Besonders besorgniserregend sind Schwefeloxide, Stickstoffdioxid, Blei, Kohlenmonoxid und Mangan sowie Feststoffe wie Ruß und Staub, die während des Produktionsverfahrens freigesetzt werden. In Nordamerika, Westeuropa und Japan konnten technologische Innovationen und kontinuierliche Verbesserungen des Stahlherstellungsverfahrens die von Eisen- und Stahlproduzenten erzeugten Luftschadstoffe deutlich reduzieren. Luftschadstoffe sorgen jedoch weiterhin für Besorgnis, da die behördlichen und öffentlichen Bedenken bezüglich dieser Schadstoffe stetig zunehmen und sich die Stahlproduktion auch auf Schwellenmärkte ausweitet. Die Eisen- und Stahlproduktion auf Schwellenmärkten kann durch regulatorische Aktionen zur Eindämmung der Luftverschmutzung beeinträchtigt werden. Das aktive Management von Betriebsemissionen durch den Einsatz von in der Branche bewährten Methoden bei weltweiten Geschäftstätigkeiten kann dabei den Übergang zur nachhaltigen Stahlproduktion erleichtern, Kosten senken und möglicherweise sogar die Betriebseffizienz erhöhen.
Energiemanagement
  • Energiemanagement

    Für die Produktion von Stahl sind wesentliche Mengen Energie nötig, die hauptsächlich durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen generiert oder als Netzstrom gekauft wird. Energieintensive Produktion wirkt sich auf den Klimawandel aus und über das Stromnetz bezogene, gekaufte Energie kann indirekte (Scope 2) Emissionen zur Folge haben. Die Wahl zwischen verschiedenen Herstellungsverfahren, d. h. unter Verwendung von Elektrolichtbogenöfen oder integrierten Blasstahlkonvertern, kann Einfluss darauf nehmen, ob ein Unternehmen fossile Brennstoffe nutzt oder Strom einkauft. Diese Entscheidung in Kombination mit der Wahl zwischen der Verwendung von Kohle bzw. Erdgas oder zugekauftem Netzstrom, kann sich sowohl auf die Kosten als auch auf die Zuverlässigkeit der Energieversorgung auswirken. Erschwingliche, leicht zugängliche und zuverlässige Energie stellt in dieser Branche einen wichtigen Wettbewerbsvorteil dar, da Energiekosten einen wesentlichen Teil der Fertigungskosten ausmachen. Wie ein Eisen- und Stahlproduzent die allgemeine Energieeffizienz steuert, die Abhängigkeit von verschiedenen Energieformen und die damit einhergehenden Nachhaltigkeitsrisiken sowie die Fähigkeit, auf alternative Energiequellen zuzugreifen, können sich deshalb auf die Profitabilität auswirken.
Wasser- und Abwassermanagement
  • Wassermanagement

    Für die Stahlproduktion sind wesentliche Mengen Wasser erforderlich. Aufgrund von Wasserknappheit, den Kosten für die Wasserbeschaffung, den Vorschriften bezüglich der Abwässer oder Mengen des verbrauchten Wassers sowie der Konkurrenz mit den lokalen Gemeinden und anderen Branchen um die eingeschränkten Wasserressourcen sehen sich Stahlproduzenten mit betrieblichen, behördlichen und auf ihren Ruf bezogenen Risiken konfrontiert. Dies gilt insbesondere in Regionen, die unter Wasserknappheit leiden, da die Verfügbarkeit von Wasser möglicherweise beschränkt ist und die Preise daher schwanken können. Unternehmen, die keine stabile Versorgung mit Wasser gewährleisten können, müssen mit Produktionsunterbrechungen rechnen. Außerdem können sich die steigenden Wasserpreise direkt auf die Produktionskosten auswirken. Folglich kann der Einsatz von Technologien und Verfahren zur Reduzierung des Wasserverbrauchs die Betriebsrisiken der Unternehmen abschwächen, wodurch die Auswirkungen von Vorschriften, Wasserversorgungsengpässen und von Gemeinden verursachten Störungen des Unternehmensbetriebs minimiert werden.
Abfall- und Gefahrstoffmanagement
  • Abfallwirtschaft

    Die Wiederverwertungsrate von Abfällen in der Stahlproduktion ist zwar hoch, aber die Branche erzeugt dennoch wesentliche Mengen gefährlicher Abfälle. Es gibt drei Haupttypen von Abfall in dieser Branche: Schlacken, Stäube und Schlämme. Diese Nebenprodukte werden oft intern wiederverwertet oder an andere Branchen weiterverkauft. Prozessabfälle, wie Staub aus Elektrolichtbogenöfen, der aufgrund seines Schwermetallgehalts in den USA als Gefahrstoff eingestuft wird, können wesentliche Auswirkungen auf die Umwelt sowie auf die menschliche Gesundheit haben. Daher stellen sie ein regulatorisches Risiko dar und können Unternehmen zusätzliche Betriebskosten verursachen. Risiken in Zusammenhang mit den langfristigen Auswirkungen der Abfallentsorgung können hohe Kosten bedeuten, z. B. für kontaminierte externe Entsorgungsanlagen, da Eisen- und Stahlproduzenten für dortige Sanierungs- und Renaturierungsmaßnahmen verantwortlich gemacht werden können. Unternehmen, die ihren Abfallstrom und insbesondere die Menge gefährlicher Abfälle reduzieren sowie als nicht gefährlich eingestufte Nebenprodukte wiederverwerten oder verkaufen, können daher regulatorische Risiken abschwächen, Kosten senken und zudem den Absatzvolumen erhöhen.
Mitarbeitergesundheit und -sicherheit
  • Gesundheit und Sicherheit der Belegschaft

    Die bei der Eisen- und Stahlproduktion angewandten industriellen Verfahren können wesentliche Risiken für Arbeitnehmer und Auftragnehmer in Eisen- und Stahlwerken bedeuten. Aufgrund der hohen Temperaturen und der schweren Maschinen stellen Verstöße oder gar Todesfälle unter der Belegschaft für Eisen- und Stahlproduzenten einen Grund zur Sorge dar. Die Sterblichkeitsrate ist aufgrund der gefährlichen Arbeitsumgebung in dieser Industrie relativ hoch, weshalb eine starke Sicherheitskultur und strenge Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinien erforderlich sind. Die Unfallraten zeichnen sich zwar durch einen dauerhaften Rückgang aus, aber die Verstöße und Todesfälle der Arbeitnehmer können dennoch behördliche Strafen zur Folgen haben, für negative Publicity sorgen, Arbeitsmoral und Produktivität senken und höhere Kosten für Gesundheitsfürsorge und Entschädigungen mit sich bringen.
Lieferkettenmanagement
  • Lieferkettenmanagement

    Eisenerz und Kohle sind wichtige Rohmaterialien, die als Ausgangsmaterial in der Stahlproduktion genutzt werden. Eisenerzbergbau und Kohleproduktion sind ressourcenintensive Verfahren. Die Gewinnung dieser Materialien hat daher wesentliche ökologische und gesellschaftliche Auswirkungen, die lokale Gemeinden, die Arbeiter und das Ökosystem betreffen. Diese Auswirkungen können zu Protesten aus Gemeinden, rechtlichen oder behördlichen Aktionen und folglich Unterbrechungen des Bergbaubetriebs führen oder erhöhte Preise für die Gewinnung aufgrund von Kosten für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften oder Geldstrafen zur Folge haben. Eisen- und Stahlproduzenten müssen aufgrund der ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen des Bergbaubetriebs ihrer Zulieferer mit Betriebsstörungen rechnen oder in manchen Fällen sogar mit behördlichen Strafen. Es ist daher wichtig, dass Eisen- und Stahlhersteller diese Risiken minimieren, indem sie die direkten Zulieferer von kritischen Rohmaterialien proaktiv überprüfen, um sicherzustellen, dass diese keine illegalen oder anderweitig umwelt- oder gesellschaftsschädigenden Praktiken anwenden. Dies kann über einschlägiges Lieferanten-Screening, Überwachung und Einbindung geschehen.

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Aktuelle Branche:
Eisen- und Stahlproduzenten
Rohstoff- und Mineralverarbeitungssektor
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Dienstleistungssektor
Technologie- und Kommunikationssektor
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