Landwirtschaftliche Produkte

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Die Industrie für landwirtschaftliche Produkte beschäftigt sich mit der Verarbeitung, dem Handel und dem Vertrieb von Obst und Gemüse sowie mit der Herstellung und Vermahlung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Getreide, Zucker, Speiseölen, Mais, Sojabohnen und Tierfutter. Landwirtschaftliche Produkte werden direkt an Verbraucher und Unternehmen zur Weiterverarbeitung in Konsum- und Industrieprodukten verkauft. Unternehmen dieser Branche erwerben üblicherweise landwirtschaftliche Produkte von Gremien, die solche Produkte (entweder direkt oder indirekt) anbauen, und führen damit dann wertschöpfende Aktivitäten durch (z. B. Verarbeitung, Handel, Vertrieb und Vermahlung). Unternehmen der landwirtschaftlichen Industrie sind darüber hinaus im Großhandel und Vertrieb tätig. Sie beziehen u. U. einen beträchtlichen Teil der landwirtschaftlichen Rohmaterialien von Drittlandwirten in verschiedenen Ländern. Daher ist das Management von Nachhaltigkeitsrisiken innerhalb der Lieferkette ein entscheidender Faktor, wenn eine zuverlässige Versorgung mit Rohmaterialien sichergestellt und das Risiko von Preissteigerungen und Preisschwankungen langfristig verringern werden sollen.

Relevante Themen (7 von 26)

Warum sind einige Themen ausgegraut? Die SASB-Standards unterscheiden sich je nach Branche und hängen von den verschiedenen Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen innerhalb einer Branche ab. Die ausgegrauten Themen wurden während der Ausarbeitung der Standards nicht als Themen identifiziert, die aller Voraussicht nach den Unternehmenswert beeinflussen. Daher wurden sie beim Standard nicht berücksichtigt. Im Laufe der Zeit erhält das SASB Standards Board Marktfeedback, woraufhin der Standard um Themen ergänzt wird oder Themen gestrichen werden. Jedes Unternehmen entscheidet selbst darüber, ob ein Nachhaltigkeitsthema seine Fähigkeit beeinflusst, zum Unternehmenswert beizutragen. Der Standard ist für das typische Unternehmen in einer Branche konzipiert. Es ist jedoch denkbar, dass einzelne Unternehmen je nach ihrem individuellen Geschäftsmodell Angaben zu anderen Nachhaltigkeitsthemen machen.

Offenlegungsthemen

Welcher Zusammenhang besteht zwischen der allgemeinen Themenkategorie und Offenlegungsthemen? Die allgemeine Themenkategorie ist eine branchenunabhängige Version der Offenlegungsthemen, die in jedem SASB-Standard enthalten sind. Offenlegungsthemen entsprechen den branchenspezifischen Auswirkungen der allgemeinen Themenkategorie. Die branchenspezifischen Offenlegungsthemen bewirken, dass jeder SASB-Standard genau auf die Branche zugeschnitten ist. Die allgemeinen Themenkategorien sorgen für branchenübergreifende Vergleichbarkeit. Beispielsweise ist „Gesundheit und Ernährung“ ein Offenlegungsthema für die Branche „Alkoholfreie Getränke“, das einem branchenspezifischen Messwert für das allgemeine Thema des Kundenwohlergehens entspricht. Das Thema des Kundenwohlergehens hingegen ist in der Branche „Biotechnologie und Pharmazeutika“ in Form des Offenlegungsthemas „Manipulierte Arzneimittel“ vertreten.
Allgemeine Themenkategorie
(branchenunabhängig)

Offenlegungsthemen (branchenspezifisch) für: Landwirtschaftliche Produkte

Treibhausgasemissionen
  • Treibhausgasemissionen

    Unternehmen der Industrie für landwirtschaftliche Produkte erzeugen direkte Treibhausgasemissionen (THG) durch die Verarbeitung und die Beförderung von Ware über Land und See. Bei Unternehmen, die keine Strategien zum Management von THG-Emissionen haben, können geltende Emissionsvorschriften zu Steigerungen von Kapital- und Betriebskosten sowie zur Senkung der Betriebseffizienz führen. Durch den Einsatz innovativer Technologien auf Basis von alternativen Kraftstoffen und Energiemitteln – darunter Biomasseabfälle aus internen Prozessen – und die Verbesserung der Kraftstoffeffizienz können Unternehmen das Risiko von schwankenden Kraftstoffpreisen, Lieferunterbrechungen, künftigen Regulierungskosten und sonstigen potenziellen Folgen von THG-Emissionen begrenzen.
Energiemanagement
  • Energiemanagement

    Die Verarbeitung und die Vermahlung landwirtschaftlicher Produkte sind mit einem wesentlichen Energieaufwand verbunden. Zwar erzeugen einige Unternehmen für landwirtschaftliche Produkte Energie aus der direkten Verbrennung von fossilen Brennstoffen und/oder Biomasse vor Ort, der Großteil der Energie wird allerdings aus dem Stromnetz bezogen. Der Energieverbrauch wirkt sich negativ auf die Umwelt aus, z. B. durch Förderung des Klimawandels und durch die Verschmutzung der Umwelt. Das Energiemanagement beeinflusst die aktuellen und zukünftigen Betriebskosten. Klimaregulierung und andere Nachhaltigkeitsfaktoren könnten zu höheren und/oder schwankungsanfälligen Strom- und Kraftstoffpreisen führen, was die Betriebskosten von Unternehmen für landwirtschaftliche Produkte erhöht. Eine durch Prozessverbesserungen gesteigerte Energieeffizienz kann daher die Betriebskosten senken. Eine passende Kombination aus vor Ort erzeugter Energie und Netzstrom und der Einsatz alternativer Energien kann entscheidend dazu beitragen, sowohl die langfristigen Kosten und die Zuverlässigkeit der Energieversorgung eines Unternehmens als auch das Ausmaß der regulatorischen Auswirkungen von direkten und indirekten Emissionen zu steuern.
Wasser- und Abwassermanagement
  • Wassermanagement

    Die Industrie für landwirtschaftliche Produkte ist für ihre Verarbeitungsprozesse auf Wasser angewiesen. Außerdem erzeugen die Unternehmen dieser Branche in der Regel auch Abwasser. Die Verfügbarkeit von Wasser, sei es aufgrund der physischen Verfügbarkeit und/oder des staatlich geregelten Zugangs, hat direkte Auswirkungen auf die Betriebseffizienz der Verarbeitungsanlagen dieser Industrie. Branchenunternehmen sehen sich zunehmend Wasserrisiken und einschlägigen Vorschriften ausgesetzt, was zu Erhöhungen der Investitions-, Betriebs- und Sanierungskosten und/oder zu potenziellen Geldstrafen führen kann. Für ein erfolgreiches Management der wasserbezogenen Risiken und Chancen und eine langfristige Senkung der Kosten sind Kapitalinvestitionen und eine Bewertung von Anlagenstandorten im Hinblick auf Wasserknappheitsrisiken und Verbesserungen der Betriebseffizienz sowie die Zusammenarbeit mit Aufsichtsbehörden und Gemeinden in Bezug auf den Wasserzugang und das Abwasseraufkommen erforderlich. Risiken des Pflanzenanbaus, die von der Wasserverfügbarkeit und dem Zugang zu Wasser abhängen, werden in einem separaten, auf die Lieferkette ausgerichteten Thema behandelt: Beschaffung von Inhaltsstoffen.
Produktqualität und -sicherheit
  • Lebensmittelsicherheit

    Landwirtschaftliche Produkte werden entweder in roher Form direkt an die Verbraucher verkauft oder vor der Weitergabe an die Verbraucher weiterverarbeitet. Das Aufrechterhalten der Produktqualität und -sicherheit ist von entscheidender Bedeutung, da Kontaminationen mit Krankheitserregern bzw. Chemikalien oder verdorbene Ware ernsthafte Gesundheitsrisiken für Menschen und Tiere darstellen. Eine Kontamination kann durch mangelhafte Anbau-, Transport-, Lager- oder Verarbeitungspraktiken entstehen. Mangelhafte Lebensmittelqualität und -sicherheit können zu Veränderungen der Verbrauchernachfrage und regulatorischen Aktionen führen. Produktrückrufe können den Ruf der Marke schädigen, den Absatzvolumen verringern und hohe Geldstrafen verursachen. Durch die Erlangung von Lebensmittelsicherheitszertifizierungen oder die Gewährleistung, dass die Lieferanten die Richtlinien zur Lebensmittelsicherheit einhalten, können sich die Unternehmen der Branche gegen Produktsicherheitsrisiken absichern und ein Gütesiegel für ihre Produkte erwerben.
Mitarbeitergesundheit und -sicherheit
  • Gesundheit und Sicherheit der Belegschaft

    Industrielle Prozesse der Industrie für landwirtschaftliche Produkte stellen ein wesentliches Arbeitsrisiko dar. Die Arbeitnehmer der Branche üben zählreiche arbeitsintensive Tätigkeiten aus. Zu den häufigen Risiken gehören u. a. Stürze, Transportunfälle, Unfälle im Zusammenhang mit der Ausrüstung und hitzebedingte Krankheiten oder Verstöße. Verstöße gegen Gesundheits- und Sicherheitsstandards können Geldstrafen sowie Kosten für entsprechende Korrekturmaßnahmen nach sich ziehen. Hohe Verletzungsraten, insbesondere Sterblichkeitsraten, können als Zeichen einer schwachen Führungsstruktur und einer mangelhaften Sicherheitskultur am Arbeitsplatz gedeutet werden und zu wesentlichen Reputationsschäden führen. Ein erfolgreiches Gesundheits- und Sicherheitsmanagement am Arbeitsplatz wirkt sich positiv auf das Markenimage aus und fördert gleichzeitig die Arbeitsmoral, was zu einer Steigerung der Produktivität, geringerer Personalfluktuation und verbesserten Beziehungen zur Gemeinde führen kann.
Lieferkettenmanagement
  • Umweltbezogene und gesellschaftliche Auswirkungen der Wertschöpfungskette für Inhaltsstoffe

    Unternehmen für landwirtschaftliche Produkte beziehen landwirtschaftliche Produktionsmittel von einer großen Anzahl von Lieferanten. Die Überprüfung, Überwachung und Interaktion der Unternehmen mit den Lieferanten im Hinblick auf ökologische und soziale Themen kann sich auf die Verbrauchernachfrage und die Reputationsrisiken sowie auf das Management der Mittelbeschaffung und die Reaktionsfähigkeit des Unternehmens bei Preisschwankungen auswirken. Ein mangelhaftes Lieferkettenmanagement bei Arbeitsbeziehungen, Umweltpraktiken, Ethik oder Korruption kann zu Geldstrafen und/oder höheren langfristigen Betriebskosten führen. Analog dazu können Unternehmen für landwirtschaftliche Produkte eine Rufschädigung erleiden, wenn ihre Lieferanten in ökologischen oder sozialen Fragen schlecht abschneiden. Um Risiken zu mindern und potenziell die Verbrauchernachfrage zu steigern oder neue Marktchancen zu nutzen, können Unternehmen die Zusammenarbeit mit Schlüssellieferanten suchen und nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken einführen oder ihre Produkte von zertifizierten Lieferanten beziehen.
  • GMO-Management

    Landwirtschaftliche Produkte, die mittels der Technologie der genetisch veränderten Organismen (GVO) entwickelt wurden, wecken zunehmend das Interesse der Verbraucher. Durch GVO-Technologie ist es in vielen Fällen gelungen, Ernteerträge durch die Entwicklung krankheits- oder dürreresistenter Merkmale in den Pflanzen zu erhöhen, aber die Verbraucher sind zunehmend über die wahrgenommenen gesundheitlichen, ökologischen und/oder sozialen Auswirkungen im Zusammenhang mit dem Anbau und dem Verbrauch von GVO besorgt. In bestimmten Ländern und Regionen wurden die Verwendung oder der Anbau von GVO verboten. Lebensmittel- und Getränkeunternehmen der Lebensmittel-Lieferkette, u. a. auch Unternehmen dieser Branche, sind auf der Suche nach wirksamen Methoden der Bewertung der GVO-Risiken und -Chancen sowie der Aufklärung der Verbraucher. Unternehmen für landwirtschaftliche Produkte, die mit einem passenden Produktmix oder einer effektiven Kommunikation die sich ändernden Verbrauchertrends und regulatorischen Veränderungen erfolgreich managen, können potenzielle Reputationsrisiken und Einnahmeverluste verringern und neue Marktanteile erobern.
Rohmaterialbezug und -effizienz
  • Beschaffung von Inhaltsstoffen

    Unternehmen für landwirtschaftliche Produkte beziehen eine Vielzahl von Roh- und Inhaltsstoffen von Landwirten und/oder Zwischenhändlern. Die Fähigkeit von Unternehmen in dieser Branche, Inhaltsstoffe zu bestimmten Preisen zu beziehen, variiert je nach Ernteerträgen, die wiederum von Aspekten wie dem Klimawandel, Wasserknappheit, Bodenbewirtschaftung und anderen Problemen der Ressourcenknappheit abhängen. Wer produktivere und weniger ressourcenintensive Anbaupflanzen bezieht oder eng mit Lieferanten zusammenarbeitet, um ihre Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel und sonstige Ressourcenknappheitsrisiken zu erhöhen, wird einen besseren Schutz vor Preisschwankungen bei Anbaupflanzen sowie vor Unterbrechungen bei der Versorgung mit Anbaupflanzen haben. Darüber hinaus können das Markenimage verbessert und neue Marktchancen genutzt werden. Ein mangelhaftes Management der Beschaffungsrisiken kann zu höheren Kapitalkosten, geringeren Margen und einem geringeren Absatzvolumenwachstum führen.

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Aktuelle Branche:
Landwirtschaftliche Produkte
Lebensmittel- und Getränkesektor
Konsumgütersektor
Rohstoff- und Mineralverarbeitungssektor
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Gesundheitssektor
Infrastruktursektor
Sektor der erneuerbaren Ressourcen und alternativen Energien
Ressourcetransformationssektor
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